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Mitarbeiterführung

Was eine gute Führungskraft ausmacht

Jeder spricht von Führungskompetenz und davon, dass diese Grundvoraussetzung für die gute Ausführung einer Führungstätigkeit ist. Doch eine Führungskraft zu sein ist mehr als eine Tätigkeit – Führungskräfte sind unterwegs auf der Straße des Erfolgs.

Profilbild von Hermann Müller

Hermann Müller

Junger Mann im Anzug knöpft sich das Jackett zu. Der Kopf ist nicht im Bild.

Als leitender Mitarbeiter stehen Sie tagtäglich vor kleineren oder größeren Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Doch eine der wohl größten Herausforderungen ist die, die drei Rollen einer Führungskraft bestmöglich auszufüllen. Doch welche Rollen sind das?

Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, das seine Produkte im eigenen Werk produziert. Von den insgesamt 300 Angestellten sind 200 sind in der Produktion und 100 im Büro tätig. Der Inhaber des Unternehmens ist gleichzeitig auch Geschäftsführer und ein richtiger Visionär – er hat ständig neue Idee, um das Unternehmen noch weiter auf Erfolgskurs zu bringen. Dann gibt es dort noch die Abteilungsleiter: einen für die Logistik, einen für die Produktion, einen für das Marketing und den Vertrieb und einen für die IT. Die Leiter lieben das Tagesgeschäft und sind dafür verantwortlich, dass „der Laden läuft“. Außerdem gibt es da noch das Qualitätsmanagement. Diese Abteilung ist für die Sicherung der seit Jahrzehnten hochwertigen Qualität der Produkte zuständig.

Das ist Alltag in vielen Unternehmen und deswegen können wir uns das relativ leicht vorstellen. Doch was ist, wenn ich Ihnen sage, dass Sie alle Rollen übernehmen müssen, die in diesem mittelständischen Unternehmen vertreten sind?

Sie haben als Führungskraft die Aufgabe, wie ein Leiter, wie ein Manager und wie ein Unternehmer zu denken und zu handeln. Je nachdem, in welcher Position Sie sind (Abteilungsleiter, Geschäftsführer, Vertriebsleiter, Inhaber, Teamleiter, Projektleiter,…) werden Sie die eine Rolle mehr und die andere Rolle weniger stark ausfüllen müssen – doch Sie müssen immer alle Sichtweisen im Hinterkopf haben.

Die Rolle als Leiter

In der Rolle als Leiter ist es Ihre Aufgabe zu realisieren, umzusetzen und zu gestalten. Hier kommt die eigentliche Fachkompetenz, aus der Sie kommen, zum Tragen. Als Logistikleiter haben Sie beispielsweise BWL mit dem Schwerpunkt auf Logistik studiert. In diesem Gebiet kennen Sie sich aus und hier kann Ihnen keiner etwas vormachen. Das ist in den meisten Fällen auch die Rolle, in der Sie sich am wohlsten fühlen. Für viele Führungskräfte ist es deshalb schwer, Anteile an dieser Rolle an die anderen beiden Rollen abzugeben. In dieser Rolle ist Klarheit im Denken und Handeln besonders wichtig.

Die Rolle als Unternehmer

Ein Unternehmer hat klare Vorstellungen für die Zukunft und ist bereit Risiken für die Verwirklichung seiner Visionen einzugehen. Er ist mutig und immer auf dem neuesten Stand, was aktuelle Trends betrifft. Ihre Aufgabe ist es, bei allen Herausforderungen, die im Tagesgeschäft auf Sie zukommen, trotzdem den Überblick über das große Ganze zu behalten und Visionen zu haben, was Sie und Ihr Team und somit auch das gesamte Unternehmen in der Zukunft noch erreichen kann. Sie schaffen und geben damit allen Orientierung zur gesamten Ausrichtung des Unternehmens.

Die Rolle als Manager

Doch was helfen all die Visionen und Zukunftspläne, wenn bisherige Erfolge und Erfahrungen außer Acht gelassen werden? Was wenn die Ressourcen, die Sie in der Vergangenheit bereits erwirtschaftet haben nicht richtig eingesetzt werden? Dies ist Ihre Aufgabe als Manager: Sie müssen die bereits erwirtschafteten Ressourcen und damit den langfristigen Unternehmenserfolg sichern. Diese Ressourcen müssen nicht zwangsläufig finanzieller Natur sein – auch im Laufe der Jahre gut geschultes Personal, gemachte Erfahrungen und das Image eines Unternehmens zählen dazu. Als Manager agieren Sie mit Umsicht zum Wohle aller Beteiligten.

Wo liegt das Problem

Wie Sie sicherlich schon gemerkt haben, gehen die Vorstellungen des Unternehmers und des Managers ziemlich weit auseinander. Hier herrscht großes Konfliktpotential, da beide in gegengesetzte Richtungen denken müssen. Der Leiter sitzt hierbei zwischen den Stühlen, denn er muss umsetzen, was die beiden anderen diskutieren.

Deshalb ist es für Sie als Führungskraft oft gar nicht so einfach allen drei Rollen gerecht zu werden. Sie werden je nach Position sicherlich die eine Rolle wesentlich stärker ausfüllen, als die beiden anderen. Sie sollten diese jedoch nie ganz außer Acht lassen.

Souveräne Führungskräfte schaffen es, den Balanceakt zwischen diesen verschiedenen Rollen und damit verbundenen Anforderungen zu meistern. Dies ist wirklich nicht einfach und stellt, vor allem für junge Führungskräfte, eine sehr große Herausforderung dar. Das Lesen von Fachartikeln zu diesem Thema ist sicherlich ein wichtiger erster Schritt. Der Rest des Weges wird vor allem durch Erfahrung, gepaart mit geeigneten Seminaren und Trainings von Erfolg gekrönt sein.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

Ihr

Signatur Hermann Müller

Hermann Müller

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